La Gomera – Eine Inselquerung und ganz viel Entspannung
Spontaner Inselwechsel
Mein Flieger landete auf Teneriffa, denn eigentlich wollte ich zunächst hier mit meinen Inselquerungen auf dem GR 131 starten. Die Route stand und die Wildcampingplätze waren reserviert. Ich hatte gehofft, dass die Temperaturen noch einmal gut ansteigen würden, doch dem war nicht so. Obwohl man an der Küste schon ohne Bedenken ins Meer hüpfen konnte, zeigten mir die Nachttemperaturen im Gebirgen ganz klar, dass ich bei Minusgraden nicht im Zelt schlafen wollte. Der Pico del Teide war stellenweise noch mit Schnee bedeckt. Darauf habe ich mich einfach nicht eingestellt und so änderte ich meine Planung und setze nach zwei Tagen in „Los Christianos“ auf Teneriffa erstmal nach La Gomera über. Weniger als eine Stunde schipperte die edle, fast leere Fähre auf dem Meer bis ich San Sebastián de la Gomera erreichte. Von dort ging es mit dem Bus einmal quer über die Insel in mein erstes Basislager in „Valle Gran Rey“. Hier gönnte ich mir eine Ferienwohnung für eine Woche und unternahm meine Touren, erkundete die Gegend oder lag auch einfach mal am Strand rum.
Valle Gran Rey ist eigentlich für den Tourismus der bedeutendste Ort auf La Gomera, doch hielt sich das Treiben während meines Aufenthaltes in Grenzen. Am Strand lagen im akkuraten Abstand ein paar einzelne Seelen in der Sonne und hier und da traf sich eine kleine Gruppe Hippies, um die Freiheit zu genießen.
Insgesamt kann man hier 5 Strände zu Fuß anlaufen, wobei mir der „Playa Inglés“ am Besten gefallen hat. Die Natur war dort einfach am ursprünglichsten und natürlich wurde man dort auch als halber Hippie in Badesachen toleriert. Der „Playa Ingles“ ist sehr beliebt unter Freiheitsliebenden und FKK-Liebhabern.
Für mich stellte sich ein angenehmer Rhythmus zwischen Wanderungen und Entspannung im täglichen Wechsel ein und ich genoss sogar die Möglichkeit mal wieder in ein Fitnessstudio zu gehen. Wer hätte gedacht, dass ich mich so sehr darauf freuen würde.
Unterwegs auf dem GR 131/ E7
Auf La Gomera überquert der GR 131/ E7 die Insel. Von der Hafenstadt San Sebastián de la Gomera geht es ca. über kurze 40 Kilometer in den Norden der Insel nach „Playa de Vallehermoso“. Die Strecke lässt sich wunderbar in zwei bis vier Tagen laufen. Unterkünfte gibt es an sich auf der Strecke, ich entschied mich jedoch für die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel, die mich immer zum Startpunkt brachten und am Ziel abholten.
Natürlich schränkt das Busfahren die Flexibilität etwas ein, denn manchmal kam das Gefühl auf, dass ich mich ziemlich beeilen muss, damit ich den einzigen Bus zurück zu meiner Unterkunft bekam und ein anderes Mal musste ich satte 5 Stunden auf den nächsten Bus warten. Aber Zeit ist relativ, denn ich konnte sie zum Baden im Meer nutzen.
Es kam auch einmal vor, dass ich mit voller Ausrüstung in Valle Gran Rey mal wieder überpünkltlich an der Haltestelle stand und der kleine Bus bereits sehr voll war. Es gab noch genau einen freien Sitzplatz und eigentlich sollte der für mich sein, denn ich wartete schließlich am längsten. Nun begann aber eine große Diskussion einer anderen Touristin mit dem Busfahrer. Ihr Spanisch war aber auch zu gut und schwupp drängelte sich die gute Frau vor mich und der Bus fuhr ohne mich los. Der Wert einer beherrschten Fremdsprache kommt einem immer wieder zugute und ich beschloss gleich mal meine Spanischkenntnisse wieder aufzufrischen. Über den verpassten Bus ärgerte ich mich nicht sonderlich lang, sondern lief dann einfach auf den nächstgelegenen Berg und somit eine Etappe der Inselumrundung.
Im Großen und Ganzen hat der Transfer mit dem Bus auf La Gomera aber super geklappt und war zugleich sehr günstig. Durch die Abfahrtszeiten habe ich allerdings die Etappen ein wenig abgeändert.
Etappeneinteilung
von | bis | Länge |
San Sebastián de la Gomera | Pajaritos | 16 Kilometer |
Pajaritos | Las Hajas | 12 Kilometer |
Las Hajas | Vallehermoso oder Playa de Vallehermoso | 10 Kilometer / 13 Kilometer |
Etappe 1 – Hinauf in die Berge
In San Sebastián startete der GR131 direkt am Hafen und führte an den Yachten und Booten vorbei bis zum (trockenen) Flussbett. Mir war die Trockenheit bewusst, daher trug ich meine 3,5 Liter Wasser mit mir herum. Da ich sonst nur kleines Gepäck dabei hatte, war das also kein Problem. Nachdem man den Ort verlassen hat, ging es über unebenes Lavagestein in Serpentinen immer weiter aufwärts.
Zum Glück musste ich so oft tief durchatmen, denn dadurch kam ich in die Gelegenheit mich hin und wieder umzudrehen. Das Schönte liegt auf dieser Passage nämlich hinter einem. Der Blick auf die Küste und die Nachbarinsel Teneriffa. Bei klarer Sicht kann man den Pico del Teide in seiner vollen Pracht bewundern. Ausserdem konnte ich so meine Fortschritte in Sachen „Höhe“ deutlich erkennen, das stimmt einen gleich zuversichtlicher. Wohingegen die Gipfel, die man erklimmen möchte, ja gefühlt irgendwie nie kleiner werden.
Der Abschnitt hinauf bis Degollada war ziemlich anstrengend. Nicht weil der Weg kompliziert wäre oder anspruchsvoll, nein. Er ist sehr gut markiert und einfach zu gehen. Aber es gab einfach keinen Schatten! Wirklich keinen! Erst kurz vor Degollada hatte ich das Glück eine halbwegs schattenspendende Palme zu finden. Ich ließ mich also auf den feuerroten Boden nieder und genoss die Kühle. Viel Wasser und eine weitere Schicht Sonnencreme waren angebracht. Im Nachhinein würde ich jedem empfehlen die Tour möglichst in den frühen Morgenstunden zu starten. Ich ging etwas zu spät los und genoss daher die pralle Mittagssonne am Hang.
Der Sendemast, auf dem für mich einsehbaren Gipfel, gab mir ein wenig Orientierung in der Höhe, es war zwar nicht der „echte“ Gipfel, aber immerhin ein Zwischenstopp. Der erste Abschnitt war sicherlich der anstrengendste Teil der ersten Etappe. Der schönste Abschnitt folgte dann nach Erreichen des Sendemastes, wo ich mir erstmal eine großzügige Pause gönnte.
Hinter dem geschlossenen Restaurant Degollata wurden die Felsformationen zunehmend markanter und der vulkanische Ursprung der Insel trat erst richtig in den Vordergrund. Die unterschiedlichen Landschaften dieser Insel sind phenomenal. Von dem kargen, wüstenähnlichen Gestein, über Blumenwiesen und paradiesischen Palmen bis hin zu dichten Nebelwäldern im Nationalpark der Insel. Und all das kann man bereits auf der ersten Etappe des GR131 bewundern.
Den 1250 Meter hohen „Roque de Agando“ konnte ich während des Aufstieges von allen Seiten betrachten und in dieser Zeit wechselte das Wetter gleich mehrfach.
Der letzte Abschnitt des Weges führte über Treppen, mal aufwärts mal abwärts durch den Nebelwald bis zum Parkplatz Pajaritos. Die Buslinie 1 verkehrt hier regelmäßig zwischen San Sebastian und Valle Gran Rey.
Etappe 2 – Kühle Wälder, Nebel und Felsen – Durch den Nationalpark Garajonay
Zunächst ging es früh morgens mit der Linie 1 wieder zum Parklatz Pajaritos. Obwohl das Wetter an der Küste sehr gut war, wurde mir bei der Fahrt in die Berge schnell klar, dass ich heute nicht ohne Regenjacke auskommen würde. Der Wind pfiff und der Nebel sauste nur so um mich. „Perfekt um den höchsten Berg der Insel zu erklimmen“ , dachte ich mir auf eine etwas ironische Weise.
Vom Alto de Garajonay (1487m) hat man bei klarer Sich einen Rundumblick auf die ganze Insel und kann sogar La Palma, Teneriffa, El Hierro und Gran Canaria sehen. Ich musste mich leider mit einer grauen Wand zufrieden geben und da der Wind so ungemütlich war, hatte ich auch nicht unbedingt Freude daran, lange auf dem Gipfel auszuharren. Schade, vielleicht schaffe ich es nochmal bei besserem Wetter hoch.
Also ging es weiter bergab und so langsam wurde dann auch das Wetter wieder besser. Der Nebel lichtete sich und tatsächlich mit jedem Höhenmeter wurde es angenehmer und endlich gab es wieder etwas zu sehen, ausser meine eigenen Füße auf dem Boden. Dieser Abschnitt des GR131 ist wirklich angenehm einfach zu gehen. Mich hauen die gut ausgebauten Wege ja fast um, nachdem was ich so auf meinen letzten Touren erlebt habe, kommt mir das Ganze ja schon fast zu bequem vor.
Es eröffneten sich wundervolle Fernsichten auf die Südküste der Insel. Nach einigen Kilometern an der Steilkante der Berge entlang, zeigte sich auch La Gomeras berühmter Tafelberg, „La Fortaleza“ und die älteste Siedlung „Chipude“.
Wieder mal ging es auf dem Weg sehr ruhig zu. Ein netter Dorfbewohner erzählte mir eine Geschichte auf spanisch, ich konnte nur einzelnen Wörtern folgen, als er mich dann aber doch nach einiger Zeit fragte: ¿Hablas español?
Konnte ich mit stolzer Brust : ¡un poco! antworten.
Er war sichtlich begeistert und fuhr mit seiner Geschichte fort. Nun ja… wenigstens ein Gespräch geführt…oder sowas in der Art. In der heutigen Zeit ist so etwas ja hoch anzurechnen. Daher hat es mich sehr erheitert. Ich verblieb also weiter in der Rolle des sympathischen Zuhörers, der eigentlich kein Wort versteht. Hatte ich bereits erwähnt, dass ich dringend mein Spanisch wieder aufpolieren muss???
Rund um Chipude passierte ich einige Ortschaften. Hier kann man auch , sofern man möchte, eine Unterkunft finden, Lebensmittel kaufen oder dem dörflichen Treiben eine Weile zusehen. Nachdem ich mit dem älteren Herrn nun doch eher einen Schlendergang hingelegt hatte, musste ich mich nun etwas sputen, um noch rechtzeitig meinen Bus in Las Hayas zu erreichen.
Von Las Hayas aus ist es noch ein Stück die Straße hinauf, bis man die Bushaltestelle erreicht. Eine Haltstelle im Nirgendwo. Ich fragte mich, ob hier wirklich ein Bus halten wird, wo es doch so langsam dämmrig wurde. Das ist ein deutlicher Nachteil ohne Gesamtausrüstung zu laufen. Da wäre es mir egal, denn ich hätte alles dabei, was ich benötige. So allerdings wartete ich eine Weile in der Ungewissheit. Die Busse sind zwar selten pünktlich aber sie kommen. Selbst an die abgelegensten Orte, zumindest in der Regel.
Etappe 3 – Abtieg in das schöne Tal
Zwei Tage später startete ich den dritten und letzten Abschnitt des GR131 wieder an der abseits gelegenen Bushaltestelle bei Las Hayas. Um auf den Weg zurück zu kommen hätte ich zurück in den Ort laufen müssen, was ich mir sparen wollte, denn schließlich zeigte mir meine Karte eine komfortable Abkürzung. „Ach wäre ich doch nur durch den Ort gelaufen..“, kam es mir schnell. Den die Abkürzung endete im Nirgendwo mitten in den Büschen. Na zumindest gab es direkt einen knallharten „Offroad“ Einstieg mit Dornen in den Waden. Man bekommt ja immer das was man verdient.
Zurück auf dem Weg querte ich die wunderbaren Nebelwälder. Knorrige Äste, wundersame Flechten und Moose und uralte Lorbeerbäume wachsen hier und profitieren von den feuchten Nebelwolken, die über die Insel ziehen. Das Strahlen der verschiedenen Grüntöne und die klare feuchte Luft lassen einen glauben man sei in einer fernen Märchenwelt gelandet. Auf eine Jacke sollte man hier allerdings nicht verzichten, es kann ganz schön kühl zwischen den Bäumen werden.
Nachdem ich die Hauptstraße einmal gequert hatte, Ging es so langsam bergab. Aus langsam wurde dann auch relativ zügig ein steiler Abstieg. Mit dem Verlust von Höhenmetern wandelte sich die Landschaft erneut und Trockenheit und Hitze wurden wahrlich spürbar.
Auf Serpentinen und Geröll ging es nun abwärts, begleitet von kontinuierlichen Ausblicken auf die Berge und das vor einem liegende Tal. Im Frühling machte dieser Weg einfach richtig Spaß. Die Blumen blühten in allen Farben und ich lief permanent durch hunderte von Schmetterlingen, die um mich herum flatterten.
Das Tal von Vallehermoso hat etwas ganz besonderes, etwas wunderschönes. So schön, dass ich direkt mal vom Weg abgekommen bin und statt den letzten Hügel zu passieren durch ein Dorf spazierte. Schilder gab es zwar genug, man muss sie allerdings auch wahrnehmen….
Mein Weg endete in Vallehermoso selbst, es ist allerdings auch noch möglich bis zum Strand runter zu laufen. Von hier aus lässt sich auch wieder die Inselumrundung anschließen. Für mich ging es aber erst einmal zurück nach Valle Gran Rey.
Und sonst so?
Ich hatte wirklich eine sehr schöne Zeit auf La Gomera und konnte genau das tun, was ich am liebsten mag: Draußen sein, Neues entdecken, Musik machen und hören und spannende Menschen kennenlernen. Ich habe es sogar geschafft an einem neuen Lied weiter zu schreiben, nachdem ich einige Zeit echt gar nichts auf das Blatt gebracht habe. Mal sehen, ob es mir am Ende gefällt, ich hoffe doch sehr.
Einige weitere Wanderungen führten mich in die Berge und an der Küste entlang, wo ich doch zufällig auf einen Autor traf, der gerade die 4. Auflage seines Buches überarbeitete. Der gute Herr schreibt Bücher über Gomeras Pflanzenwelt und zwar in lyrischen Texten. Irgendwie faszinierend, welch Kreativität und Intellekt viele Menschen nicht nur besitzen sondern auch gekonnt einsetzen.
Irgendwann hatte ich aber dann auch mal genug vom Busfahren, zu Fuß gehen und auch das am Strand liegen konnte ich nicht durchgängig als „Hobby“ betreiben. Also musste ein Mietwagen her. Normalerweise leihe ich mir nie allein einen Mietwagen, ich habe meist viel zu viel Respekt, dass irgendwo im Hinterland etwas kaputt gehen könnte, was ich selbst nicht reparieren kann. Nun wollte ich es aber doch probieren. Allein, um mal wieder lautstark im Auto singen zu können und noch unentdeckte Ecken der Insel zu erkunden.
Da ich den ganzen Tag schon nervös war, lief dann auch noch alles schief, was schief gehen konnte. Überpünktlich stand ich an meiner Bushaltestelle und wartete auf den Bus zum Flughafen, um dort mein Auto zu holen. Es gab zwar ein Bus, allerdings 30 Minuten vor meinem. „Das kann unmöglich meiner sein!“, dachte ich mir, denn nach meinen Erfahrungen kamen die Busse höchstens zu spät, nie zu früh. Also wartete ich weiter… und wartete. Als ich dann langsam die Zeit überschritt, an der ich den Mietwagen abholen sollte, wurde ich dann doch unruhig. „War wohl doch mein Bus.“
Also hechtete ich durch den Ort, um ein Taxi zu finden. Und ich hasse Taxi fahren wirklich sehr. Irgendwann fand ich dann so etwas wie ein Taxi und fragte auch gleich nach dem Preis. Meine Zeitnot stand mir wohl ins Gesicht geschrieben, weshalb ich auch gleich jeglichen Verhandlungsvorteil verlor und dem wirklich überhöhten Preis zustimmte.
Am Flughafen angekommen war dort wirklich nichts und auch niemand. Alles war zu, keine Menschenseele zu sehen oder zu hören. Nur eine Stimme in der Durchsage wies auf Maskenpflicht in dem absolut leeren Gebäude hin. Da stand ich nun, an einem Flughafen auf einem Berg umgeben von Trockenheit und Steilhängen ohne Wasser ohne offene Autovermietungsstation und natürlich ohne Auto. Ich lief eine Weile hin und her, tätigte meinen üblichen Panikanruf zu Hause (Danke fürs Zuhören :-*) und entschied dann, dass ich wohl einfach zu spät dran war und nun zu Fuß in Kleid und Ballerinas zurück den Berg hinunter zu meiner Unterkunft laufen musste. So trabte ich schön auf der Straße entlang los, alles andere schien mir in den Schläppchen zu gewagt. Ich hatte immer noch die Hoffnung, dass mich irgendjemand wohl per Anhalter mitnehmen würde.
Als ein Auto mir entgegen gefahren kam, schien es mir zu blöd zu fragen, ob er mich in die entgegengesetze Richtung mitnehmen möchte. Aber das Auto hielt an und der Mann hinter dem Steuer fragte mit schönem Akzent, ob ich „Janina“sein. „Nö“, dachte ich. Aber zum Glück viel mir ein, dass ich doch so heiße, halt mit Zweitnamen. Der Mann entschuldigte sich vielmals für die Verspätung und sagte es sei mein Auto, welches er dort gerade fuhr.
Es gibt ja schon echt irre Situationen. Es war also der Typ von der Autovermietung und so erfolgte dann die Autoübergabe auf einem Schotterstreifen neben Kakteen. Also mir kam das alles sehr spanisch vor (haha), aber was soll man machen. Von der Vernunft geleitet, wollte ich natürlich alle Schrammen notieren und erkundigte mich über alles ganz genau, nur leider verstand der Autovermieter mich absolut kein Stück.
Er bat mich dann allerdings noch ihn mit meinem frischen Leihwagen nach Hause zu bringen, was ich natürlich tat, denn ich weiß ja, wie doof es ist mitten im Nirgendwo auf einmal so alleine da zu stehen. Also fuhr ich den Herrn noch nach Hause und mich dann selbst. Das ganze war doch irgendwie eine krumme Kiste. Ich war so fix und alle nach der ganzen Aufregung, dass ich erstmal nur in mein Bett wollte.
Ach wie bringen mich doch diese Missgeschicke, diese komischen ärgerlichen Tage im Nachhinein immer zum Schmunzeln. Ich konnte mich schnell wieder fangen indem ich in voller Lautstärke meine Lieblingsplaylist im Auto hörte, mir den Wind um die Nase wehen lies und überall anhielt wo es mir gefiel.
Ich war erst wieder beunruhigt, als der Tag der Autorückgabe bevor stand. Der Herr bat mich nämlich, dass Auto einfach am Hafen abzustellen und den Schlüssel im Handschuhfach zu deponieren. Das Auto sollte natürlich offen bleiben….“Okay….“ Ich schwankte zwischen dem Gefühl, ob ich nun wieder super korrekt „deutsch“ bin oder einfach Vertrauen haben soll. Ich entschied mich für den Mittelweg, nahm noch nicht die Fähre an dem Tag der Autorückgabe, was leider ein Sonntag war, sondern blieb noch einen Tag, um Sicherzustellen, dass der Mietwagen nicht geklaut wird.
Am nächsten Tag lungerte ich noch viele Stunden am Strand herum und wartete auf die Fähre, die mich am späten Abend nach La Palma bringen sollte. Ich hoffe der gute Herr hat sein Auto wieder, ich habe wirklich alles gegeben, um die Übergabe fachgerecht zu organisieren.
So war diese Mietwagensituation zwar auch schön, aber irgendwie viel zu nervenaufreibend für mich. Jetzt freue ich mich wieder zu Fuß unterwegs sein zu können.