Harzer Hexenstieg

Zu diesem zauberhaften Mittelgebirge, dem sagenumwobenen Harz, habe ich eine besondere Verbindung.

Es ist die Landschaft, in der ich meine Kinderheit verbracht habe und aufgewachsen bin. An keinem Ort kenne ich mich wohl besser aus, obwohl ich schon lange nicht mehr dort lebe. 

Der Hexenstieg startet in Osterode am Harz und führt auch an meinem alten Kinderzimmer vorbei. 

Trotz dass ich schon viele und noch mehr Wege im Harz gelaufen bin, habe ich mich nun entschlossen endlich einmal den Hexenstieg am Stück zu laufen.

Für den gesamten Weg, je nachdem welche Variante man läuft, benötigt man vier bis sechs Tage. Die Gesamtstrecke beträgt 95km.

Der Hexenstieg ist ein recht einfacher Fernweg, der von Osterode am Harz bis nach Thale führt. Je nach Variante quert man den Brocken oder umläuft ihn südlich. Ich entschied mich für die Variante über den Brocken, den höchsten Berg Norddeutschlands mit 1141,2m. 

Für die Strecke benötigt man nicht sonderlich viel Gepäck, immer wieder passiert man Ortschaften und kann somit für Verpflegungsnachschub sorgen. 

Der Hexenstieg führt durch den Nationalpark Harz, das Zelten ist daher (wie natürlich auch überall sonst in Deutschland) verboten. Im Nationalpark gibt es dafür aber besonders gute Gründe und es ist auch mit Kontrollen diesbezüglich zu rechnen. 

Ich entschied mich für Jugendherberge und Hotels, die zahlreich, je nach Saison zu finden sind.

Unterwegs war ich in der Zwischensaison (März /April). Die Skifahrer waren bereits verschwunden, Schnee fand man aber dennoch an einigen Stellen. 

Der Hexenstieg ist meiner Meinung nach in jeder Jahreszeit begehbar, vorausgesetzt man ist auch auf extreme Schneeverhältnisse eingestellt.

Insbesondere das Wetter auf dem Brocken kann einem ganz schön zu schaffen machen. 

Ich weiß nicht, wie oft ich schon oben war, aber ich kann mich nur schwer an gute Sichtverhältnisse und Windstille erinnern. Dennoch ist auch dies möglich.

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Deutschlands Klassiker - Harzer Hexenstieg Variante Süd

Die gewählte Ausrüstung sollte natürlich der Jahreszeit entsprechend angepasst sein. Auf festes Schuhwerk und eine gute Regenjacke würde ich allerdings in keinem Fall verzichten.

Das besondere Schmankerl der Tour ist, dass man mit viel Freude Stempel sammeln kann und die normalen Hexenstiegstempel durch ein paar Umwege oder einen längeren Aufenthalt ergänzen kann. Das Wegenetz ist so gut ausgebaut und beschildert, dass man sich nur schwer verlaufen kann. Trotzdem kommt auch dies immer mal wieder durch unvorbereitete Spontanaktivitäten vor. 

Auf ein gut ausgebautes Handynetz kann man sich bis heute nicht verlassen. Viele Gebiete im Harz hängen immer noch im absoluten Funkloch. 

Ein Trauerspiel und ein Geschenk zugleich. 

Daher ist zu empfehlen, sich geeignetes Kartenmaterial zu besorgen oder die GPS Daten/ Routen offline abzuspeichern.

Denn auch nicht jede Unterkunft hat hier W-Lan. 

Eine erste Herausforderung stellt die Anreise. Wer den Nahverkehr bevorzugt, muss sich darauf einstellen, dass alles etwas länger dauert. Je nach Saison fahren im Harz Busse nur 2 mal täglich.

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Deutschlands Klassiker - Hexenstieg Variante Nord

Osterode erreicht man am Besten mit der Bahn von den Städten Göttingen, Northeim oder Seesen. Auch eine Verbindung nach Nordhausen besteht. 

Mit viel Kreativität und Geduld kommt man vom Zielort Thale auch wieder zurück nach Osterode. Falls man mit dem PKW angereist ist. Von Thale aus lässt sich aber auch Magdeburg gut erreichen.

Der Harz hat eine wundervolle Natur zu bieten, die man erlebt haben muss. Auch wenn Ortschaften und Infrastruktur etwas verschlafen wirken. Unterkünfte sind zahlreich von altertümlichen bis modern vorhanden. 

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Noch mehr Informationen findest du hier.

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